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Pressereisen für Blogger – was du unbedingt beachten musst

Eine Pressereise ist eine wunderbare Gelegenheit für Blogger, Land, Leute und Umgebung eines Reiseziels kennen zu lernen. Dabei muss eine Pressereise gar nicht in die Ferne gehen, viele Pressereisen werden von den Tourist-Büros der Bundesländer organisiert. Aber was musst du wissen, wenn du auf Pressereise gehst?

 

Wer darf denn auf Pressereise gehen?

Pressereisen sind nicht alleine Journalisten renommierter Reisemagazine vorbehalten. Mittlerweile gibt es schon spezielle Bloggerreisen oder aber Blogger werden explizit eingeladen. Eine Pressereise ist natürlich dazu da, dass ihr über den Zielort berichtet – da sollte euer Blog einen Bezug zum Thema haben:

Ein Wellness-Hotel lädt beispielsweise Beautyblogger ein, eine Reiseregion wie der bayrische Wald ist interessiert an Reise- oder Familienbloggern, die die Region als Urlaubsziel bewirbt.

Grundsätzlich kann sich jeder Blogger bewerben – allerdings sind die Kriterien oft recht streng: Unternehmen und Tourist-Büros erwarten eine gewisse Reichweite, die Laufzeit des Blogs sollte über einem Jahr liegen und die Zielgruppe zur Reise passen. Eine fehlerfreie Rechtschreibung und eine ordentliche Berichterstattung wird vorausgesetzt.

Wo finde ich denn Pressereisen?

Pressereisen sind ausgeschrieben; sucht ihr im Internet danach, seht ihr oft zuerst die angebotenen Pressereisen der Bundesländer und Nachbarländer. Außerdem gibt es Agenturen, die sich auf diese Reisen spezialisiert haben. Dort könnt ihr euch anmelden oder registrieren lassen. Aber auch initiativ bewerben ist eine Alternative: Interessiert euch eine Region oder Hotel, dann schreibt doch dem jeweiligen Ansprechpartner und fragt nach Unterstützung.

All-inklusive auf der Pressereise für Blogger?

Erwarte nicht, dass du als Blogger auf Pressereise im Luxus schwelgst: Nicht immer trägt die Organisation die Anfahrtskosten, oft finden Übernachtungen in Jugendherbergen statt. Bei Reisen ins Ausland (Gruppenreisen) müsst ihr teilweise die Kosten selber tragen, dafür seht ihr vorort hinter die Kulissen. Erkundigt euch vorher nach den Bedingungen und prüft, ob sich der Aufwand für euch lohnt. Und eine Pressereise bedeutet Arbeit: Schreiben, berichten, Stories, Fotos…

Pressereisen & Steuer

Huch! Steuer? Ja, richtig gelesen, Pressereisen gehören eventuell zu den geldwerten Vorteilen (Gratisreise) und müssen auf der Steuererklärung angegeben werden. Dafür dürft ihr auch Fahrtkosten (mit dem Zug oder Firmenwagen) geltend machen. Erwähnt ihr die Pressereise in der Steuererklärung nicht, drohen Strafen vom Finanzamt. Übrigens: Im Zweifelsfall schätzt das Finanzamt eure Reise. Fragt im Zweifel euren kompetenten Steuerberater.

Nun kommt das große ABER: Im Jahr 1987 hat das Finanzgericht Köln festgestellt (1K 346/85), dass der gratis Flug zu einer Pressereise KEINE Bereicherung darstelle. Mit dem Grundsatz, dass Pressereisen journalistische Arbeit ist (und das ist sie wirklich!), werden Pressereisen beim Finanzamt normalerweise nicht angerechnet (angeben müsst ihr sie trotzdem). Empfehlenswert ist das Werk vom Deutschen Journalisten Verband: DJV-Steuertipps für Journalisten. 

Der Verband unterstützt auch teilweise bei rechtlichen Fragen. Also – wer eine Pressereise tätigt und das Finanzamt dies als Einnahme zählt und anrechnet: Lasst dies bitte noch einmal prüfen!

Kennzeichnung bezahlte Pressereisen

Erhaltet ihr für die Pressereise ein Honorar, so müsst ihr euren Beitrag entsprechend werblich kennzeichnen (auch wenn ihr objektiv berichtet). Der Presserat hat dies in seinem Pressekodex festgelegt (der Gesetzgeber ebenso). Mit der Kennzeichnung der bezahlten Reise kann euch auch kein Abmahnanwalt etwas.

Informative Links

Deutscher Journalisten Verband – Steuer für Freiberufler

Chronic Wanderlust – how to Pressereise

 

 

 

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. inka

    Ich hab da etwas andere Ratschläge: Fragt bitte nicht irgendeinen Steuerberater, denn: 100 Steuerberater, 100 verschiedene Meinungen, und vor dem FA gilt nunmal nicht das, was der Steuerberater sagt, sondern das, was das FA sagt.
    Spart Euch daher das Geld und fragt einfach direkt beim FA. Die sind nämlich ansprechbar, in der Regel super freundlich und müssen Euch sogar helfen, niemand ist nämlich gezwungen, einen Steuerberater zu bezahlen.
    Und was Euer FA sagt, gilt natürlich, sprecht am besten gleich mit Eure/r/m zuständigen Berater/in.
    Meine sagte übrigens: Also das ist ja Journalismus gegen Pressereise, ja? Dann will ich davon nix lesen, bläht nur die Steuererklärung auf und versteuern müssen Sie das natürlich nicht.
    Soviel dazu, dass man das immer angeben müsste. 😉

    Grüßle
    Inka

    1. Victoria von Luetzau

      Liebe Inka, vielen Dank für deinen Beitrag! Da bin ich ganz bei dir, ich frage auch gern beim Finanzamt an – wir haben auch einen wirklich netten Finanzbeamten.
      Ach guck, das ist ja spannend, so wird das unterschiedlich gehandhabt 🙂 LG Victoria

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