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5 wichtige Faktoren für deine Preisgestaltung bei Blog-Kooperationen

Was darf eine Blogkooperation kosten? Der Fragesteller erwartet eine pauschale Antwort, die es aber nicht gibt. Höchstens Richtwerte. Was Blogger*innen für Kooperationen verlangen, ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Fünf davon stelle ich dir heute vor.

Viele Bloggerinnen und Blogger und andere Solo-Selbstständige tun sich schwer, Preise festzulegen. Ich gebe zu, damit hatte ich anfangs auch ein Problem. Um Preise für Kooperationen zu bestimmen, solltest du für dich einige grundlegende Punkte klären:

Zeit: Wieviel Zeit musst du für einen Blogbeitrag investieren?

Ein guter Blogbeitrag braucht immer etwas Zeit. Ich schreibe schnell, die Ideen fließen, trotzdem ist etwas handwerkliches Geschick nötig: Zeit, um gute Bilder zu machen. Zeit, um Bilder vorzubereiten. Bildauswahl treffen und evtl. nachbearbeiten. Bilder für soziale Medien wählen. Formate und Größen ändern. Suchmaschinenoptimierung inklusive Recherche. Je nach Thema und Umsetzung setze ich zwei bis fünf Stunden dafür an, manchmal auch mehr. Anhand der Zeit und deines Stundensatzes erhältst du einen ersten Anhaltspunkt.

Reichweite: Wie groß ist deine Blog-Reichweite?

Du schreibst tolle Beiträge und machst tolle Bilder. Aber dein Blog steht noch in den Startlöchern oder ist einfach noch nicht richtig bekannt. Die Reichweite ist deshalb nicht so dolle, nur wenige Leser lesen deinen Blog. Klar ist, wer mehr Leserinnen und Leser hat, darf mehr verlangen. Baue daher unbedingt ein Statistiktool in deinen Blog ein. Um deine Reichweite zu steigern, musst du Blogmarketing betreiben.

Deine Reichweite hängt von mehreren Faktoren ab: Wie viele Aufrufe, wie viele Besucher hat dein Blog? Wie schnell wird dein Blog bei Suchmaschinen gefunden (gutes SEO gleich gute Reichweite durch mehr Leserinnen und Leser). Deine Kunden erhalten einen Überblick über dein professionelles Mediakit.

Ausgaben: Welche Ausgaben musst du decken?

Bist du als selbstständiger Blogger unterwegs, ist dein unternehmerisches Risiko höher als bei den Bloggerinnen und Bloggern, die nur nebenberuflich bloggen. Du must dich selbst um Kundenakquise, Rechnungserstellung, Weiterbildungen oder deine betrieblichen Ausgaben kümmern. Das heißt aber nicht, dass du für lau arbeiten sollst. Wichtig ist es für dich daher, deinen realistischen Stundensatz zu errechnen. Erstelle akribisch eine Liste mit deinen Ausgaben, fixe Kosten und variable Kosten. Nachfolgend einige Beispiele an Blog-Kosten, die auf dich zukommen. Ich habe mich hier bewusst auf die betrieblichen Ausgaben konzentriert. Bestreitest du deinen Lebensunterhalt davon, musst du natürlich alle laufenden Kosten einrechnen. Hin und wieder brauchen auch Blogger etwas zu essen.

Das sind Fixkosten

  • monatliches Hosting
  • Domainkosten
  • Grafikprogramme
  • Telefon-/ Internetkosten
  • Berufshaftpflicht
  • Abonnements
  • Co-Working
  • Sonstige Versicherungen

Das sind variable Kosten

  • Facebook-Anzeigen
  • Büromaterial
  • Reisekosten
  • Themes und Plugins (einmalig)
  • Weiterbildungen

Mehrwert: Welchen Status hast du in deiner Blog-Nische?

Bist du der einzige Blogger zu einem speziellen Thema, dessen Blog viel und oft gelesen wird, hast du den Jackpot. Wie die FDP sagen würde; der Markt regelt das. Leider ist das Gegenteil Realität, meist tummelt sich viel Konkurrenz im Bloggerversum. Nichtsdestotrotz kannst du aus der Masse herausstechen, das wiederum macht deinen Blog beliebt – auch bei potenziellen Kunden. Bietest du bestimmten Mehrwert, bist du als Blogger automatisch attraktiver für Kooperationspartner, du kannst höherer Preise verlangen.

Interaktionsrate: Wie beliebt ist dein Konto in den sozialen Medien?

Es hat sich leider noch nicht herumgesprochen: Wichtig sind nicht die tausenden Follower, sondern vor allem die Interaktionsrate. Follower kann man kaufen. Aber die interagieren nicht mit dir, sind also nicht die Zielgruppe, die dein Kunde erreichen will. Übrigens lässt sich recht leicht feststellen, ob ein Profil gekaufte Follower hat (zumindest im großen Stil). Je höher deine Interaktionsrate (viele Kommentare, viele Reaktionen), desto besser kannst du den Preis verhandeln. Das bedeutet nämlich, das du für deine Zielgruppe sichtbar und relevant bist. Welcher Firma nutzen Profile mit 50.000 Followern aber wenig Interaktion?

Beispielrechnung für eine Blog-Kooperation

Eine Bloggerin aus der Fitnessbranche zählt monatlich auf ihrem Blog rund 6.500 Besucher (unique). In den sozialen Medien ist sie nicht so stark vertreten, auf Facebook hat sie 1.500 Follower und Instagram baut sie erst auf (400 Follower).  Ein Unternehmen möchte trotzdem eine Kooperation starten, da sie sich auf eine bestimmte Ernährungsweise spezialisiert hat. So berechnet sie ihr Angebot:

Zur Berechnung der Reichweite wird üblicherweise durch 100 geteilt: Reichweite durch 100 (für soziale Medien)

  • 4 Stunden Arbeitszeit zu 50,- Euro Stundensatz (freiberuflich): 200 Euro
  • Materialkosten: 0,- Euro (kann variieren)
  • Facebookpost: 15,- Euro
  • Beitrag auf Instagram: pauschal 10 Euro (Mindestpreis festlegen!)
  • plus: Werbeanzeige auf Facebook

Der Gesamtbetrag von 225,- Euro ist ziemlich niedrig, denn der Aufwand bleibt der gleiche, egal wie viele Follower ich letztlich habe. Ich empfehle einen Pauschalpreis für sponsored Posts festzulegen oder den Stundensatz höher zu schrauben, um kostendeckend zu arbeiten. Außerdem ruinieren Marktschreier-Preise jede Branche.

Andererseits: Steht ihr am Blogbeginn, sind auch 200 Euro gutes Geld. Jeder fängt klein an und das ist okay! Als Kunde möchte ich ja auch nicht 600 Euro bezahlen und kaum jemanden erreichen. Alles hat zwei Seiten. Erfahrene Blogger mit guter Reichweite sollten allerdings nicht mit Dumpingpreisen arbeiten. In ihrem eigenem Interesse.

Welche Probleme hast du mit der Preisfindung bei Kooperationen? Hast du deinen Stundensatz schon berechnet?

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